Bukarest (ADZ) - In dem neu aufgerollten Ermittlungsverfahren zur blutigen Wende von 1989 ist am Donnerstag nun auch Rumäniens erster Nachwendepräsident Ion Iliescu zur Generalstaatsanwaltschaft vorgeladen worden – vorläufig als Zeuge, da die Staatsanwälte noch tatbezogen („in rem“) ermitteln. Den Medien gegenüber gab sich der Altpräsident wenig gesprächsbereit und begnügte sich zunächst mitzuteilen, mit den Staatsanwälten lediglich „ein freundschaftliches Gespräch“ geführt zu haben. Auf die Frage eines Reporters, ob er sich angesichts der mehr als tausend Opfer jener Tage etwas vorzuwerfen habe, entgegnete der 87-Jährige „keineswegs“ und konterte kämpferisch: „Weshalb denn? Sind Sie voll zurechnungsfähig?“