Bukarest (ADZ) - Die rumänischen Behörden haben in der Nacht auf Mittwoch eine präzedenzlose Rückholaktion Tausender an österreichischen Grenzübergangspunkten, vornehmlich Nickelsdorf, sowie auf dem Budapester Flughafen festsitzender Bürger durchgezogen, nachdem Ungarn tags davor wegen der Coronavirus-Pandemie seine Grenzen ohne jegliche Vorwarnung geschlossen hatte.
Außenminister Bogdan Aurescu hatte am Dienstag nach Telefonaten mit seinen Amtskollegen aus Österreich und Ungarn, Alexander Schallenberg bzw. Péter Szijjártó, erreicht, dass ihm die Behörden in Budapest als „einmalige Ausnahme“ einen humanitären Korridor zusagten, damit rund 6000 an der österreichisch-ungarischen Grenze gestrandete Rumänen im Laufe der Nacht binnen weniger Stunden und ausschließlich auf von den ungarischen Behörden festgelegten Transit-Routen zurück in die Heimat konnten. Die zumeist aus west- und südeuropäischen Ländern kommenden Rumänen, darunter viele Kinder und Senioren, waren alle von der unerwarteten Grenzsperre Ungarns überrascht worden und saßen danach an verschiedenen Grenzübergangspunkten buchstäblich fest.