Bukarest (ADZ) - Das mit dem IWF vereinbarte „private Management“ für marode Staatsunternehmen scheint hierzulande zum Scheitern verurteilt: So gab der Vorsitzende des Verwaltungsrates der Güterbahnsparte CFR Marfă, Mustafa Aysun, am Donnerstag seinen Rücktritt bekannt. Der türkische Wirtschafts- und Finanzexperte war vom Transportministerium vor kaum zwei Monaten zum neuen Vorstandsvorsitzenden der CFR Marfă ernannt worden.
Aysuns Rücktritt ist bereits der zweite in dieser Woche: Nachdem das Ressortministerium am Montag den Neuerungsplänen des Verwaltungsrates der Bahngesellschaft CFR SA eine Abfuhr erteilte, warf der im Januar mit dem Management der Bahninfrastruktur beauftragte Grieche Dimitris Sophocleous das Handtuch. Im Unterschied zum türkischen Manager, der sich bisher bedeckt gab, nahm sich Sophocleous indes kein Blatt vor den Mund und beklagte eine stetige Einmischung der politischen Akteure – diese seien ganz „verzweifelt“ ob der Aussicht, die Kontrolle über Staatsunternehmen und damit auch über EU-Gelder zu verlieren.
Ende 2012 hatte der Österreicher Heinrich Vystoupil als erster für einen ähnlichen Eklat gesorgt – der frischgebackene Tarom-Manager trat kaum eine Woche nach seiner Ernennung zurück.