Bukarest (ADZ) – Rumänien will die Anteile der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) am Internationalen Hafen Giurgiulești in der Republik Moldau kaufen. Die Regierung habe durch ein Memorandum zu dieser Absicht, das diese Woche verabschiedet wurde, den Beginn von Verhandlungen eingeleitet. Konkret gehe es darum, dass die Verwaltung der Seehäfen in Konstanza, die dem Verkehrsministerium nachgeordnet ist, die Anteile der EBRD-Tochter Danube Logistics am Moldauer Hafen erwirbt, erläuterte Regierungssprecher Mihai Constantin in Bukarest. Wie viel sich Rumänien die Anlagen kosten lassen will, wurde nicht genannt.
Die Behörden in Chișinău beeilten sich zu versichern, dass nicht die Veräußerung des gesamten Hafens von Giurgiulești geplant sei, sondern nur der von Danube Logistics betriebenen Anlagen. Der Hafen selbst bleibe in Besitz des moldauischen Staates, stellte Infrastrukturminister Andrei Spânu klar. Wie er erläuterte, bestehe der Hafen aus zwei Teilen und die EBRD als Betreiber der Hauptanlagen diskutiere eben nun mit mehreren Investoren aus den Niederlanden, Rumänien und der Türkei, um weitere Entwicklungen auszuloten. Die moldauische Regierung habe nicht vor, den anderen, vom Staat betriebenen Teil zu verkaufen, so Spânu.
Der Stellenwert des Moldauer Hafens bei der Abwicklung ukrainischer Exporte ist seit Kriegsbeginn in der Ukraine stark gestiegen. Allein 2023 wurden hier 2,6 Mio. Tonnen Waren umgeschlagen, seit 2022 waren es 5,5 Mio. Tonnen.