Bukarest (ADZ) - Rumänien hält trotz Auswirkungen der Wirtschaftskrise an dem festgelegten Zieldatum 2015 für den Beitritt zum Euro fest. Das hat die Regierung in dem am vergangenen Freitag verabschiedeten Konvergenzprogramm festgeschrieben. Ursprünglich hatten die Behörden eine Verschiebung der Euro-Einführung in Erwägung gezogen. Die Entscheidung sei nach Beratungen mit Vertretern der Nationalbank (BNR) und dem Staatspräsidenten Traian Bãsescu gefallen, sagte Premierminister Emil Boc.
Ob 1. Januar oder einige Monate später, das Jahr 2015 bleibe auf jeden Fall das Zieldatum für die Euro-Einführung. Die Details würden mit den europäischen Partnern besprochen. Vor der Einführung der Gemeinschaftswährung muss Rumänien zwei Jahre an dem Wechselkursmechanismus II (ERM II) teilnehmen.
Das bedeutet, dass die Landeswährung in diesem Zeitraum nicht mehr als 15 Prozent vom Eurokurs abweichen darf. Ferner müssen weitere im Vertrag von Maastricht festgelegte Konvergenzkriterien erfüllt werden betreffend Preisstabilität, Staatsverschuldung und langfristige Zinssätze. Beobachter bezweifeln, dass Rumänien die Euro-Einführung 2015 schaffen würde, zumal noch harte Strukturreformen anstehen. Rumänien hat derzeit mit 8 Prozent die höchste Inflation in der Europäischen Union (Stand März) sowie ein hohes Budgetdefizit (6,5 Prozent). Die Staatsverschuldung liegt mit 32 Prozent allerdings unter dem Maastricht-Kriterium (60 Prozent).