Bukarest (ADZ) - Im neuen Konvergenzprogramm, das die Regierung nach Brüssel schickt, kommt der 1. Januar 2015 als Termin für den Beitritt Rumäniens zur Euro-Zone nicht mehr vor. In diesem Programm ist bloß der Eintritt in den europäischen Wechselkursmechanismus ERM-II vorgesehen, und zwar in der Zeitspanne 2013/2014. Laut Finanzexperten ließe sich daraus schließen, dass der Beitritt zur europäischen Einheitswährung 2016/2017 erfolgen könnte.
In der Begründung der Regierung wird darauf verwiesen, dass weitere Strukturreformen nötig sind, damit die Flexibilität der Wirtschaft zunimmt sowie ihre Fähigkeit, eventuellen asymmetrischen Schocks standzuhalten. Einige der Beitrittskriterien hat Rumänien bereits erfüllt, die Inflationrate und das Haushaltsdefizit seien jedoch weit entfernt von den im Vertrag von Maastricht festgelegten Ziele.
Der Finanzexperte Bogdan Baltazar ist der Ansicht, dass die rumänischen Behörden auf diese Art versuchen, Zeit zu gewinnen. Auch möchte man auf zwei Hebel nicht verzichten, welche die Nationalbank (BNR) vorläufig in der Hand hat, um die Wirtschaft zu beeinflussen: Das sind der Wechselkurs und der Leitzins. Die Verschiebung des Beitritts zum Euro würde keine dramatischen Folgen haben. Es wird darauf verwiesen, dass sich auch andere Länder aus der Region, etwa Ungarn, Tschechien oder Polen, nicht mit dem Beitritt zum Euro beeilen.