Bukarest (ADZ) - Regierungschef Marcel Ciolacu (PSD) hat seinem ukrainischen Amtskollegen Denys Schmyhal vor dem Hintergrund der russischen Blockade ukrainischer Häfen Hilfe in puncto der Getreideexporte des kriegsgebeutelten Nachbarlandes zugesagt. Rumänien werde alles daran setzen, um „das monatliche Transitvolumen ukrainischen Getreides von zwei auf vier Millionen Tonnen zu erhöhen“, sagte Ciolacu nach einem Treffen mit dem ukrainischen Premier.
Schmyhal hatte letzte Tage seinen Antrittsbesuch in Bukarest unternommen. Zu den Kernthemen seines Gesprächs mit Ciolacu gehörten vor allem die Folgen des von Russland aufgekündigten Schwarzmeer-Getreideabkommens für die globale Ernährungssicherheit. Dabei hob Regierungschef Ciolacu hervor, dass aktuell knapp 60 Prozent der ukrainischen Getreideexporte über Rumänien abgewickelt werden, wobei die Behörden in Bukarest allerdings um „Fairness“ bemüht bzw. darauf bedacht seien, auch die Interessen der einheimischen Getreidebauern zu wahren.
Ciolacu und Schmyhal beschlossen zudem die Eröffnung eines weiteren Grenzübergangspunktes zwischen den beiden Ländern. Auch sicherte Ciolacu dem ukrainischen Gast weiterhin Rumäniens volle Unterstützung zu – man werde die Ukraine „so lange wie nötig“, nämlich „bis zum Sieg“ und der Wiederherstellung seiner territorialen Integrität, unterstützen und ihr anschließend auch beim Wiederaufbau helfend zur Seite stehen. Der ukrainische Premierminister dankte Rumänien für die bisher gewährte „substanzielle und breitgefächerte“ Unterstützung und bezeichnete unser Land als „einen unserer aktivsten Partner“ – nach Beginn der russischen Invasion in der Ukraine habe Rumäniens Botschafter zu den allerersten gehört, die gefragt hätten, „wie können wir helfen?“.