Brüssel/Bukarest (ADZ) - Die Europäische Betrugsbekämpfungsbehörde OLAF hat am Donnerstag ihren Jahresbericht 2019 veröffentlicht. Nach Angaben der Behörde sind die meisten Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts auf Fördermittelbetrug im letzten Jahr gegen Rumänien eingeleitet worden – nämlich 11. Platz 2 im unrühmlichen Ranking belegt Italien mit 9 Verfahren, gefolgt von Griechenland, Polen und Bulgarien mit jeweils 7. Insgesamt nahm die OLAF 2019 mehr als 200 neue Ermittlungen auf und sprach mehr als 250 Empfehlungen an die Mitgliedsstaaten aus.
Dem Jahresbericht zufolge wurden 2019 Fördermittel von fast einer halben Milliarde Euro missbraucht oder zweckentfremdet – etwa 114 Millionen Euro mehr als 2018. Die OLAF visierte im letzten Jahr schwerpunktmäßig den Missbrauch von Geldern für Umweltprojekte, dabei seien regelmäßig Betrugsfälle bei Wasserversorgung und Wasseraufbereitungssystemen festgestellt worden. So habe eine rumänische Firma ohne jegliche Branchenerfahrung Geld erhalten, da sie mit gefälschten Dokumenten eine Kooperation mit einem deutschen Unternehmen vorgegaukelt habe. Den Schaden bezifferte die OLAF allein in dieser Causa auf 6 Millionen Euro.