Rumänien und Frankreich beschließen Ausweitung der Kooperation

Absichtserklärungen zur Rüstungsindustrie unterzeichnet

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Bukarest (ADZ/dpa) - Auf der gemeinsamen Pressekonferenz des französischen Präsidenten Emmanuel Macron und des rumänischen Präsidenten Klaus Johannis im Schloss Cotroceni wurde zunächst über eine neue EU-Entsenderichtlinie gesprochen, durch die das Sozial- und Lohndumping beseitigt werden soll. Macron begrüßte „den gemeinsamen Willen (an einer Lösung dieser Frage) zusammenzuarbeiten“. Rhetorisch frage er: „Wollen Sie, dass die rumänischen Gehälter dauerhaft unter einem Drittel der französischen Löhne bleiben?“ Eine neue Entsenderichtlinie solle für eine Angleichung der Löhne in Europa sorgen. Johannis betonte, er habe Verständnis für die Unzufriedenheit Frankreichs, aber auch für den Wunsch der Osteuropäer, durch Arbeit im Ausland „besser zu leben“. Nun müssten die Fachleute beider Länder die technischen Details zur Verbesserung der Entsenderichtlinie aushandeln.

Was den berechtigten Wunsch Rumäniens, dem Schengen-Raum beizutreten betrifft, sagte Macron, dass die Kriterien längst erfüllt seien, insbesondere was die Absicherung der Grenzen betrifft. Ihm schwebe jedoch eine Reform des Schengen-Raums insgesamt vor, beim Eintritt in diesen reformierten Raum werde er Rumänien voll unterstützen.
Rumänien und Frankreich verstärken die Zusammenarbeit im Bereich der Rüstung. Im Beisein der beiden Präsidenten wurden im Schloss Cotroceni dazu mehrere Absichtserklärungen unterzeichnet. Die staatliche rumänische Rüstungsholding Romarm und der französische Ableger des europäischen Rüstungsunternehmens MDBA schlossen eine allgemeine Vereinbarung ab. Es geht dabei um den Kauf von Kurzstreckenraketen für die rumänische Armee. Ein zweites Memorandum unterzeichneten das Unternehmen Airbus Helicopters und die Fabrik IAR in Weidenbach/Ghimbav. Es sieht die Verlängerung einer bereits bestehenden Zusammenarbeit auf 15 Jahre vor.