Bukarest (ADZ/dpa) – Das rumänische Außenministerium hat zwei Angehörige der russischen Botschaft des Landes verwiesen. Der russische Militärattaché Wiktor Makowski und dessen Stellvertreter Jewgeni Ignatiew hätten die Wiener Konvention von 1961 zu diplomatischen Beziehungen verletzt, teilte die Behörde mit. Zuletzt hatte Rumänien im Juli 2023 insgesamt 40 russische Diplomaten zu unerwünschten Personen erklärt, berichtet dpa. Das Außenministerium teilte keine weiteren Einzelheiten mit, doch Berichten des Medienportals G4Media zufolge soll der Name des stellvertretenden Militärattachés im laufenden Strafverfolgungsverfahren gegen den kremlfreundlichen und rechtsextremen Ex-Präsidentenkandidaten Călin Georgescu aufgetaucht sein. Demnach habe Georgescus Vertrauter Marian Motocu, gegen den unter Verdacht auf antisemitische Äußerungen ebenfalls ermittelt wird, bei der russischen Botschaft angerufen und eine Verbindung mit Oberst Ignatiew verlangt. Im Vorfeld hatte Georgescu gegenüber Motocu gesagt, dass es „einen Plan“ und eine „nur ihm bekannte Strategie“ gebe und wenn alles gut läuft, er „im Januar beginnen“ werde. Georgescu wirft die Staatsanwaltschaft „Anstiftung zu Aktionen gegen die verfassungsmäßige Ordnung“ und Gründung einer faschistischen Organisation vor. Gegen 16 Mitglieder der illegal schwerbewaffneten Gruppe um den Söldner Horațiu Potra aus dem Umfeld Georgescus wird ebenfalls ermittelt.
Russland erklärte inzwischen, auf die Ausweisung seiner Diplomaten „angemessen“ antworten zu wollen. Jelena Kopnina, die Geschäftsträgerin der russischen Botschaft, sagte gegenüber TASS, dass die russische Seite das Vorgehen der rumänischen Behörden unbegründet und unfreundlich findet und sich das Recht vorbehält, Gegenmaßnahmen zu treffen.