Bukarest (ADZ) - Nach dem von den britischen Wählern mit knapper Mehrheit beschlossenen Brexit hofft Regierungschef Dacian Cioloş nach eigenen Angaben auf einen „Neuaufbau der Europäischen Union“. Der Austritt Großbritanniens aus der EU stelle für ihn zwar einen „sehr traurigen Augenblick“ dar, nichtsdestotrotz könne dieser dafür genutzt werden, um „ein besseres, transparenteres und menschennahes Europa“ aufzubauen, so Cioloş. Was die EU nun benötige, seien „Spitzenpolitiker mit Vision“, die „auch zuhören können“ und die Meinungen der europäischen Bürgerinnen und Bürger im Rahmen ihrer Beschlüsse beherzigen, fügte der Premier hinzu.
Auch zahlreiche andere rumänische Politiker reagierten während des Wochenendes auf den Brexit: Ex-Staatschef Traian Băsescu fragte auf seiner Facebook-Seite „Cameron, was hast du getan?“, während der frühere Regierungschef Victor Ponta das Votum der Briten als „schlimmsten Moment in der Geschichte der EU“ bezeichnete. Vizepremier Vasile Dâncu schloss indes nicht aus, dass die Briten „trotz allem versuchen könnten, sich einen Sonderstatus in der EU auszuhandeln“. Wie schon Staatschef Klaus Johannis und Premier Dacian Cioloş davor, hob auch Dâncu hervor, dass die Auswirkungen des Brexit auf die rumänische Wirtschaft sich in Grenzen halten dürften.