Bukarest (ADZ) - Rund 1000 Kilometer des rumänischen Eisenbahnnetzes werden außer Betrieb gesetzt, weitere 4000 Kilometer sollen verpachtet werden, sagte Transportministerin Anca Boagiu auf einem Seminar in Bukarest zum Thema Infrastruktur. Derzeit hat das rumänische Bahnnetz eine Gesamtlänge von rund 20.000 Kilometern.
Bei den 1000 Kilometern, die abgebaut werden sollen, handele es sich um Gleise, auf denen gegenwärtig kein Zug mehr fahre und für deren Instandhaltung auch kein Geld mehr vorhanden sei, betonte die Ministerin. Andere 4000 Kilometer sollen über Ausschreibung an Privatfirmen verpachtet werden, die dann auch für die Instandhaltung aufkommen müssten.
Die staatlichen Bahngesellschaften haben nach Worten von Boagiu inzwischen Schulden, die etwa einem Prozent des Bruttoinlandsprodukts entsprechen (also etwa 12 Milliarden Euro). 5000 Kilometer Gleise weniger bedeute eine deutliche Reduzierung der Kosten bei der staatlichen CFR SA.
Das Unternehmen erhält in diesem Jahr 136 Millionen Euro aus dem Staatshaushalt und weitere 500 Millionen Euro aus europäischen Fonds, sagte die Ministerin.
Die Regierung in Bukarest hat sich gegenüber dem Internationalen Währungsfonds (IWF) verpflichtet, 20 Prozent der von der CFR SA verwalteten Bahngleise dichtzumachen, sollten sich dafür keine Interessenten finden.