Kopenhagen (ADZ) – Die rumänischen Eltern eines rund sechswöchigen Kindes sind von der dänischen Polizei vorläufig für vier Wochen in Gewahrsam genommen worden, nachdem Krankenhausärzte in Odense beim Baby verdächtige Verletzungen – mutmaßlich ein Schütteltrauma – festgestellt hatten. Das Kind sei mittlerweile außer Gefahr. Auf den Fall sind über das Wochenende auch die rumänischen Behörden aufmerksam geworden.
Der Chef des außenpolitischen Ausschusses im Senat, Titus Corlățean, will den dänischen Botschafter in Bukarest zu einem Gespräch mit dem Gremium einladen. Der Sozialdemokrat äußerte Zweifel an der Richtigkeit der Ermittlungen vor Ort, da die Eltern vor dem Hintergrund einer komplizierten Geburt längere Zeit vergeblich um ärztliche Hilfe für das Kind ersucht hatten. Er regte laut Agerpres an, dass die dänischen Behörden deshalb auch eventuelles Fehlverhalten der Ärzte untersuchen sollten.
Familienministerin Gabriela Firea (PSD) beantragt ihrerseits, dass das Kind den Großeltern in Rumänien anvertraut wird. Der Antrag basiere auf dem Rechtsgrundsatz, nach dem es besser sei, ein Kind der erweiterten Familie anzuvertrauen als einer fremden Anstalt oder Familie, hieß es.