Bukarest (ADZ) - Für Rummel in der rumänischen und sogar internationalen Öffentlichkeit haben die kürzlichen Äußerungen von Präsident Traian Bãsescu über den Ex-König Mihai I. und dessen Abdankung im Dezember 1947 gesorgt. In seinem Interview für den Fernsehsender B1 hatte Bãsescu diese erzwungene Abdankung als „Landesverrat“ bezeichnet und hinzugefügt, dass man nicht Ion Antonescu allein die Schuld am Holocaust geben könne. Für den Tod von 280.000 Juden sowie 11.000 Roma habe auch der Monarch Verantwortung getragen.
Bãsescu nannte Mihai I. zudem einen „russischen Lakaien“. Es ginge nicht an, dass man dem einen das Vermögen rückerstatte und den anderen als Kriegsverbrecher einstufe. Auf eine Frage über sein Verhältnis zu Prinz Paul von Rumänien antwortete Bãsescu, dass er diese Beziehung pflege, um zu beweisen, dass er nichts gegen das Königshaus habe, denn Paul gehöre dazu.
Rumänische Historiker werfen Traian Bãsescu nun vor, dass er historische Ereignisse herausgelöst aus ihrem Kontext kommentiere. Es sei auch unverständlich, warum er gerade jetzt mit dieser Sache gekommen sei.
Seitens des Königshauses gibt es bloß die Erklärung von Prinzessin Margareta: „Wir kommentieren das nicht, so ist es am besten“.
Mihai I. ist einer der wenigen noch lebenden Machthaber aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs. Er feiert in diesem Jahr seinen 90. Geburtstag.