Bukarest (ADZ) - Unter Leitung ihres neuen Botschafters Waleri Kuzmin hat die Botschaft der Russischen Föderation in Bukarest am Dienstag bewusst provoziert: Die diplomatische Vertretung verlautete, mit „bescheidenen 100 Euro“ zur Spendenaktion für den Ankauf von Constantin Brâncușis Plastik „Weisheit der Erde“ beigetragen zu haben. Zeitgleich lud die Botschaft einen Videoclip auf ihrer Webseite hoch, der mit Verweisen auf „gemeinsame Befreiungsaktionen“ der Heere beider Länder wohl eine Art Gegendarstellung zum Clip „Ultimul tren/Der letzte Zug“ darstellen soll, mit dem im Sommer zu Spenden für die Brancuși-Plastik aufgerufen worden war.
Die Bukarester reagierten prompt: Binnen Minuten wurde in sozialen Netzwerken zu einem Bürgerprotest vor der russischen Botschaft aufgerufen, um die „bescheidene Spende“ umgehend rückzuerstatten – und zwar „möglichst in Cent-Münzen“. Der Protest fand am späten Nachmittag statt, ein Botschaftsvertreter nahm letztlich die Münzen entgegen.
Und auch das Außenministerium bezog Stellung zur russischen Spende: Man wisse diese zu schätzen, doch sei die begleitende Video-Botschaft, die eine „ganz eigene Vision“ bezüglich etlicher Kapitel in den bilateralen Beziehungen darstelle, „nur schwer nachvollziehbar“, stellte das Ministerium in einer Pressemitteilung klar.