Bukarest (ADZ) - Russlands Botschafter Oleg Malginow ist wegen der „Ereignisse“ um die betrugsverdächtigen hiesigen Töchter des russischen Ölkonzerns Lukoil „in Sorge“. Die von den Ermittlern ergriffenen Maßnahmen könnten dessen „gesamte Produktionskette in Rumänien“ gefährden, er hoffe daher, dass die Ermittlungen „unbefangen“ verlaufen und „den Interessen der Unternehmerschaft, der Mitarbeiter sowie den russisch-rumänischen Beziehungen Rechnung tragen“, hieß es am Montag in einer Pressemitteilung. Malginows Stellungnahme erfolgt, nachdem die Staatsanwaltschaft Ploieşti letzte Tage Razzien bei den im Verdacht der Steuerhinterziehung und Geldwäsche stehenden Lukoil-Töchtern samt Raffinerie Petrotel durchführten.
Da Lukoil den rumänischen Staat um rund 240 Millionen Euro geschädigt haben soll, wurden Konten- und Rohstoffpfändungen angeordnet. Premier Victor Ponta räumte ein, dass der Staatsanwalt souverän sei, doch würde niemand „mit Pipelines und Rohstoffen nach Russland abhauen“. Davor hatten Petrotel-Leitung und Gewerkschaft ein Schreiben an Ponta gerichtet, in dem sie „um Unterstützung“ zur Fortsetzung ihrer Tätigkeit und um die Freischaltung der Konten ersuchten, damit die Gehälter gezahlt werden können. Am Dienstag verlautete Petrotel-Lukoil schließlich, dass die Pfändungen aufgehoben worden seien – die Raffinerie werde folglich wieder hochgefahren.