Bukarest (ADZ) – Wegen Verstößen gegen das Wiener Übereinkommen über diplomatische Beziehungen hat Rumänien am Montag einen russischen Diplomaten ausgewiesen. Wie das Auswärtige Amt mitteilte, ist der stellvertretende Militärattaché der russischen Botschaft, Alexej Grischajew, wegen „mit dem Wiener Übereinkommen unvereinbarer Tätigkeit“ bzw. Spionagevorwurfs zur „unerwünschten Person“ erklärt worden; er muss das Land umgehend verlassen.
Die Ausweisung erfolgt nach zunehmender Sorge in Bukarest wegen der jüngsten Ukraine-Krise und Eskalation im Schwarzen Meer sowie einem Schlagabtausch zwischen Außenminister Bogdan Aurescu und dem russischen Botschafter Waleri Kusmin. Letzterer hatte die rumänischen Behörden am Wochenende ermahnt, sich auf keine „militärischen Abenteuer der NATO“ einzulassen. Aurescu stellte daraufhin klar, dass Rumänien immerhin seit 17 Jahren Mitglied des Verteidigungsbündnisses ist. Kusmin wurde am Montag ins Außenministerium bestellt, wo ihm die Ausweisung seines Mitarbeiters zur Kenntnis gebracht wurde. Der Botschafter sprach anschließend von einer „unfreundlichen Geste“, die die bilateralen Beziehungen keineswegs verbessern werde.