Bukarest (ADZ) – Der Besuch des NATO-Chefs in Rumänien erfolgt kurze Zeit nach der Entscheidung des Pentagons, die amerikanische Truppenpräsenz in Rumänien und anderen Ländern an der Ostflanke der NATO zurückzufahren. Dieses Thema kam bei allen politischen Terminen zur Sprache, die Mark Rutte in Bukarest am Mittwoch absolvierte. Der Generalsekretär des Bündnisses versicherte bei einem Auftritt mit Präsident Nicușor Dan, dass Rumänien auch nach dem Teilabzug sicher bleibe. Justierungen der US-Kontingente seien nicht ungewöhnlich – und selbst unter den neuen Umständen sei die Präsenz der Amerikaner stärker als vor 2022, sagte Rutte. Sollte ein Angriff Russlands erfolgen, werde im Übrigen die gesamte NATO eingreifen, um jeden Zentimeter zu verteidigen. Dabei werden alle Kapazitäten eingesetzt, nicht nur die Kräfte in der gegenwärtigen Operation Eastern Sentry, die den Luftraum der Ostflanke auf der Nord-Süd-Achse absichert.
Ein weiterer Schwerpunkt der Gespräche, die Rutte auch mit Premierminister Ilie Bolojan sowie den Vorsitzenden der beiden Parlamentskammern, Sorin Grindeanu (PSD) und Mircea Abrudean (PNL) führte, war die Rüstungsindustrie. So erklärte Bolojan, dass das Hauptziel der Regierung darin bestehe, die Militärkapazitäten zu modernisieren und die rumänische Verteidigungsindustrie zu beleben. Diese Vorhaben werden durch das SAFE-Programm der Europäischen Union unterstützt und die Liste der Investitionsprojekte, an der noch gearbeitet werde, sollte der Europäischen Kommission Ende November übermittelt werden, so der Regierungschef. Rutte und Präsident Dan haben sich am Donnerstag in Bukarest auch am Auftakt der diesjährigen Ausgabe des NATO-Industry Forums beteiligt, wo über die Sicherheitslage auch aus wirtschaftlicher Perspektive diskutiert wird.





