Salmonellenverdacht bestätigt: Avicola Călăraşi geschlossen

Landesweite Kontrollen der Lebensmittelbehörde

Nach tonnenweise entsorgtem Ekelfleisch sind die Behörden nun bemüht, die verunsicherten Konsumenten zu beruhigen: Bei dem mit Salmonellen belasteten Hähnchenfleisch aus Călăraşi handele es sich nach derzeitigen Erkenntnissen um einen „Einzelfall“, für den alle Schuldigen zu zahlen haben, so Lebensmittelbehördenchef Vladimir M²n²stireanu.
Foto: Agerpres

Bukarest (ADZ) - Nach dem Gammelfleischskandal der letzten Woche, im Zuge dessen bisher rund 55 Tonnen verdorbenes Hähnchenfleisch aus den Regalen genommen wurden, hat die Lebensmittelbehörde ANSVSA am Mittwoch nun auch den Salmonellenverdacht gegen die Lieferungen des Geflügelbetriebes Avicola Călăraşi bestätigt.

Knapp 3,5 Tonnen des im Raum Suceava an die Hypermarktkette Selgros gelieferten Hähnchenfleisches sei mit Salmonellen belastet gewesen, teilte die lokale ANSVSA-Filiale nach ersten Laborbefunden mit. Entsprechend wurden am gleichen Tag auch in Prahova weitere 2,3 Tonnen Ekelfleisch des Herstellers aus den Regalen genommen. Der von arabischen Unternehmern übernommene einstige Traditionsbetrieb Avicola Călăraşi schließt indes nach 32-jähriger Tätigkeit seine Tore, nach Angaben der Prahovaer Behörden werden rund 300 Beschäftigte arbeitslos.

ANSVSA-Chef Vladimir Mănăstireanu kündigte landesweite Kontrollen bei Fleischlagerräumen an – es bestehe der Verdacht, dass das mit Salmonellen belastete Hähnchenfleisch aus Călăraşi während seiner „Handhabung oder Lagerung“ infiziert wurde. Die Branche klagt unterdessen über einen etwa 20-prozentigen Umsatzrückgang seit Ausbruch des Fleischskandals, ihre Verluste würden bereits auf 50 bis 60 Millionen Euro geschätzt, so der Vorsitzende des Landesverbands der Geflügelzüchter, Ilie Van, gegenüber der Presse.