Bukarest (ADZ) - Am Ostersonntag wird Rumänien dem Schengen-Raum teilweise beitreten. In einem ersten Schritt entfallen zunächst die Ausweiskontrollen an den Luft- und Seegrenzen. Eine Flugreise zwischen beispielsweise Temeswar und München wird demnach genauso unkompliziert wie ein Flug innerhalb der rumänischen Grenzen, weil sowohl bei der Ab- als auch bei der Einreise die Identität der Passagiere nur noch am Gate kontrolliert wird.
Wer alleine mit Kindern oder minderjährigen Jugendlichen reist, sollte sich allerdings im Vorfeld informieren, welche Voraussetzungen auch bei Schengen-Flügen weiter zu beachten sind.
Polizisten und Gendarmen werden allerdings Stichkontrollen durchführen und auch in Verdachtssituationen Personen überprüfen, stellte Staatssekretär Bogdan Despescu klar. Dabei gehe es darum, Personen zu erkennen, die auf Fahndungslisten stehen. Zweck sei zudem die Bekämpfung von illegaler Migration und Menschenhandel. Auch Drogenspürhunde sollen laut Despescu eingesetzt werden.
Auf den 11 internationalen Flughäfen in Rumänien sind nun die Passagierströme getrennt, da die Fluggäste bei Flügen in Nicht-Schengen-Ländern nach wie vor durch eine Pass- oder Ausweiskontrolle müssen.
Auch auf das rumänische Außenministerium und die Auslandsvertretungen wie Botschaften und Konsulate kommt mehr Arbeit zu, da es nun auch Schengenvisa ausstellen darf.
Weil Österreich sich widersetzt, bleibt Rumänien und Bulgarien jedoch eine Vollmitgliedschaft im Schengenraum vorerst verwehrt. An den Landgrenzen zum Schengen-Raum wird daher weiter kontrolliert, was laut Bukarest und Sofia aufgrund extrem langer Wartezeiten im Güterverkehr zu erheblichen wirtschaftlichen Verlusten führt.