Schlagabtausch zwischen Bukarest und Budapest

Ungarisches Außenministerium protestiert wegen Pontas Aussagen

Bukarest (ADZ) – Die Verstimmungen zwischen Bukarest und Budapest nehmen zu: Das ungarische Außenministerium hat am Dienstag nach eigenen Angaben den rumänischen Botschafter, Victor Micula, einbestellt, um gegen Äußerungen von Premier Victor Ponta zu protestieren. Budapest sprach von „inakzeptablen Anschuldigungen“ des rumänischen Regierungschefs, der tags davor in einem TV-Gespräch behauptet hatte, die „von ganz Europa und Amerika wegen ihres Antisemitismus, Revisionismus, ihrer Moskau-Freundlichkeit und ihres Grenzzauns gegen Migranten“ kritisierte ungarische Exekutive sei gegenwärtig bemüht, „auch Rumänien in einen Skandal zu verwickeln“.

Das rumänische Außenministerium dementierte indes Miculas Einbestellung – das Treffen mit Staatssekretär Levente Magyar haben auf Ansuchen der rumänischen Seite stattgefunden, Botschafter Micula habe dabei den Protest Bukarests wegen des jüngsten Interviews des ungarischen Botschafters bekundet. Den gleichen Protest habe man tags davor auch dem einbestellten ungarischen Geschäftsträger übermittelt, so das Auswärtige Amt.

Premier Ponta konterte seinerseits per Facebook: Er werde „nicht in die Falle der Budapester Provokationen tappen“, doch habe die rumänische Regierung nicht vor, „die unannehmbaren Ausrutscher des ungarischen Botschafters“ sowie „ungarischer Amtsträger, die unser Land besuchen, endlos zu tolerieren“, schrieb der Premier.