Schock sitzt tief in den Knochen: Sturmtief wütet über Dobrudscha

Wetter macht Start in die Nachsaison am Schwarzen Meer kaputt

Foto: Katastrophenschutzdienst Constanța

Konstanza/Bukarest (ADZ) - Touristen, die sich auf ein ruhiges Wochenende am Schwarzen Meer freuten, hat in der Nacht vom Freitag auf Samstag ein starkes Unwetter mit Stürmen und heftigen Regenfällen in den Landeskreisen Konstanza und Tulcea die Pläne durchkreuzt. Ursache war laut Meteorologen ein Tiefdruckgebiet über dem Schwarzen Meer, dessen Wassertemperatur zeitweilig bis auf 27 Grad stieg. Die warme und feuchte Luft in geringer Höhe wurde durch eine Einwirkung kälterer Luftströme auf das Festland befördert. Besonders massive Niederschlagsmengen wurden in Mangalia gemessen, wo über mehrere Stunden über 225 Liter pro Quadratmeter fielen. Überall wurden Haushalte und Geschäfte, Hotels und Strandbars überschwemmt. Die Fluten rissen mancherorts tiefe Gräben in die Sandstrände und rissen Fahrzeuge mit. Überall stürzten Bäume und Strommasten um, es kam vereinzelt zu längeren Stromausfällen. Mehr als 60 Menschen wurden vor den Wassermassen gerettet. 

Die Feuerwehr war noch am Sonntag vielerorts im Einsatz. Wasser musste in mehr als 25 Kommunen aus 93 Häusern, 75 Gehöften und 85 Kellergeschossen gepumpt werden, berichtete der Leiter der Notfallbehörde ISU, Raed Arafat. Er legt den Bürgern vor diesem Hintergrund nahe, sich das für Mobiltelefone bestimmte öffentliche Alarmsystem RO-Alert einzurichten – in den betroffenen Gebieten an der Küste seien nicht weniger als 17 Alarmbotschaften verschickt worden, um die Bevölkerung über unmittelbar drohende Regenstürme zu informieren. Arafat zufolge sei dies der nun schon zweite schwere Sturm seit Anfang des Sommers, doch seien diesmal die Intensität und Auswirkungen einzigartig stark gewesen. Man müsse sich jedoch nun einmal mit dem Klimawandel zunehmend auf solche extreme Wettererscheinungen gefasst machen, sagte der Chef des Katastrophenschutzdienstes.