Bukarest (ADZ) - Schwere Spannungen zwischen der Lehrerschaft und der Schulleitung sowie einem Teil der Elternschaft beeinträchtigen den guten Ablauf des Lehrprozesses im hauptstädtischen Goethe-Kolleg mit deutscher Unterrichtssprache. Auf einer kürzlich abgehaltenen Elternsitzung hatte die Schulleiterin Cristina Popa ihre Vision für die weitere Entwicklung der Schule dargelegt. Das Goethe-Kolleg soll keine deutsche Minderheitenschule mehr sein, sondern eine rumänische „Elite-Schule“ werden. Laut Direktorin seien deutsch unterrichtende Lehrer oft schwach, sie sollten mit rumänischsprachigen guten Fachkräften ersetzt werden. Lehrer aus Deutschland seien keine Lösung, auch diese seien oft beruflich unzulänglich.
Auch die aus Deutschland entsandten Lehrer der Spezialabteilung wurden von der Kritik nicht verschont. Außerdem soll das Fach Deutsch als verpflichtendes Prüfungsfach wegfallen, weil sich die erhaltene Note auf die Durchschnittsnote ungünstig auswirken kann. Das Demokratische Forum der Deutschen in Bukarest wandte sich mit einem Schreiben an das Bildungsministerium und an das Schulamt der Hauptstadt und fordert dringende Maßnahmen zur Erhaltung dieser traditionsreichen Schule mit deutscher Unterrichtssprache. Im Internet ist inzwischen eine Denkschrift im Namen des Elternvereins in Umlauf gebracht worden, in der dieser die Anliegen der Schulleiterin unterstützt.