Bukarest (ADZ) - Wegen des von Ungarn geplanten, ersten Angaben zufolge 70 km langen Grenzzauns zu Rumänien, des sich zusehends verschärfenden Tons zwischen Bukarest und Budapest sowie des jüngsten Privatbesuchs der Kommissarin des ungarischen Regierungschefs für nationale Politik, Katalin Szili, in Rumänien hat das Außenministerium am Donnerstag den ungarischen Botschafter, Botond Zakonyi, einbestellt.
Staatssekretär George Ciamba stellte gegenüber dem ungarischen Diplomaten klar, dass Rumänien nichts „von verbalen Schlagabtauschen zum Nachteil der Kooperation sowie Lösungsfindungen in europäischem Geiste“ halte. Bereits vor der Einbestellung des ungarischen Botschafters hatte Außenminister Bogdan Aurescu geäußert, dass Ungarn derzeit offenbar bemüht sei, Rumänien in einen „künstlichen Disput“ zu verwickeln. Weder der von Ungarn in letzter Zeit angeschlagene Ton noch die jähe Ankündigung über den Bau eines Grenzzauns zu Rumänien würden der strategischen Partnerschaft zwischen den beiden Ländern Rechnung tragen, geschweige denn zur Lösung der gegenwärtigen Probleme beitragen, sagte Aurescu.
Da es bis dato keine Anzeichen für einen zunehmenden Flüchtlingsstrom an der serbisch-rumänischen Grenze gebe, sei das ungarische Bauprojekt daher nur schwer zu begründen, worüber Bukarest inzwischen auch die EU-Kommission in Kenntnis gesetzt habe, fügte der Außenminister hinzu.