Bukarest (ADZ) – Eine mutmaßliche Sicherheitslücke von gravierendem Ausmaß im Computersystem der Nationalen Gefängnisverwaltung (ANP) hat die Gewerkschaft der Vollzugsbeamten aufgedeckt. Ein Insasse des Gefängnisses Târgu Jiu konnte über mehrere Monate unbefugt auf die interne Computerplattform zugreifen und zentrale Daten zu Haftzeiten, Bedingungen und Ansprüchen verändern. Laut dem Nationalen Verband der Gefängnispolizisten (SNPP) war der Mann über 300 Stunden im System eingeloggt und manipulierte die Datensätze von insgesamt 15 Personen. Der Vorfall sei drei Monate lang unbemerkt geblieben und fiel erst später einer Mitarbeiterin der Buchhaltung auf, die Probleme mit dem Guthaben für Einkäufe im internen System feststellte. Ermittlungen ergaben, dass der Straftäter Einkäufe im Wert von rund 10.000 Lei tätigte und eigenmächtig seine Haftdauer herabsetzte. Später änderte er auch Daten anderer Insassen. Der Chef der Polizeigewerkschaft Europol, Cosmin Andreica, warf der ANP Vertuschungsversuche vor.