Bukarest (Mediafax/ADZ) - Der Geschäftsmann und ehemalige Abgeordnete Sebastian Ghiţă (PSD) befindet sich seit dem Wochenende in Belgrad in Hausarrest. Dies hat das Oberste Gericht in Serbien verfügt, nachdem sein Verteidiger eine Kaution von 200.000 Euro hinterlegt hatte. Die einzigen Auflagen, die das Gericht verfügt hat, bestehen darin, dass Ghiţă Belgrad nicht verlassen darf und sich zweimal im Monat bei der Polizei zu einer Routinekontrolle melden muss. Über die Auslieferung nach Rumänien, die vom hiesigen Justizministerium gefordert wurde, hat das Gericht nicht entschieden. Sebastian Ghiţă hatte um politisches Asyl in Serbien angesucht, weil er in Rumänien „politisch verfolgt“ werde. Seine Enthüllungen auf seinem Fernsehsender „România TV“ haben in der hiesigen Öffentlichkeit für Aufsehen gesorgt und zu Änderungen an der Spitze des Rumänischen Nachrichtendienstes (SRI) geführt. Gegen Sebastian Ghiţă stehen in Bukarest fünf Strafprozesse an, es gibt gegen ihn zwei internationale Haftbefehle. In Rumänien hatte er eine Kaution von 13 Millionen Euro hinterlegt, um nicht ins Gefängnis zu kommen und unter Polizeikontrolle zu bleiben. Sebastian Ghiţă hatte Rumänien Ende des vorigen Jahres heimlich verlassen und war in der Nacht vom 13. auf den 14. April 2017 in Belgrad verhaftet worden, wo er sich mit einem gefälschten slowenischen Pass aufhielt.