Bukarest (ADZ) - Landesweit wird derzeit nach Gammelfleisch, dessen Importeuren und Vertreibern gefahndet – wie die Verbraucherschutzbehörde ANPC am Freitag mitteilte, wurden am Vortag weitere 19 Tonnen Ekelfleisch aus dem Verkehr gezogen und Geldstrafen von knapp 440.000 Lei verhängt.
Im Landeskreis Kronstadt/Braşov etwa wurden tonnenweise Schweine- und Hähnchenfleisch gefunden, dessen Haltbarkeit letzten Juli abgelaufen war. Weitere Gammelware wurde in Bukarest, Klausenburg/Cluj, Jassy/Iaşi, Konstanza und Târgovişte aus dem Verkehr gezogen.
Wie der Sprecher des Rumänischen Nachrichtendienstes (SRI), Sorin Sava, am Donnerstag bekannt gab, stand die heimische Fleischmafia, deren Verzweigungen sowohl in EU- als auch in Nicht-EU-Staaten reichen, schon seit einem Jahr im Visier des SRI, sie stelle mittlerweile eine wahre „Bedrohung für die nationale Sicherheit“ dar – sowohl wirtschaftlich als auch gesundheitlich, sagte Sava.
Verhört wurden am Donnerstag mehr als 70 Verdächtige, darunter auch Beamte jener Behörden, die eigentlich für die Sicherheit der Lebensmittel und Verbraucher sorgen müssten. So steht ein Inspekteur des Verbraucherschutzamtes Klausenburg im Verdacht der Einflussnahme und Beihilfe zur Steuerhinterziehung, während ein Mitarbeiter der Lebensmittelbehörde ANSV ebenfalls unter einer Decke mit Betrügern gesteckt haben soll – offenbar gegen Bestechung.