Bukarest (ADZ) - Der bekanntlich per europäischem Haftbefehl gesuchte und letzte Tage in Belgrad geschnappte frühere PSD-Abgeordnete Sebastian Ghiţă will Einspruch gegen die Untersuchungshaft einlegen, die ein Haftrichter der serbischen Höchstinstanz gegen ihn angeordnet hat. Wie die Medien am Dienstag in Erfahrung brachten, soll Ghiţă zu diesem Zweck bereits einen serbischen Rechtsanwalt eingeschaltet haben, der auf Wunsch seines Klienten zudem auch das Auslieferungsverfahren durchaus verzögern könnte – eventuell mithilfe eines Asylantrags in Serbien, wo der flüchtige, fünffach strafverfolgte IT- und Medienunternehmer immerhin schon seit mehreren Jahren geschäftlich aktiv ist.
Justizminister Tudorel Toader teilte indes mit, dass sein Ressort den Auslieferungsantrag samt einschlägigen Unterlagen den serbischen Behörden im Eiltempo zukommen lassen werde – man warte bloß noch auf einige Unterlagen der beiden Gerichtsinstanzen, die Haftbefehle gegen Ghiţă erlassen hatten, sowie der Antikorruptionsbehörde DNA, um das Verfahren loszutreten, der Justizminister rechnete damit, dass das unmittelbar geschehen könne. Da Rumänien kein Auslieferungsabkommen mit der Republik Serbien laufen hat, werden sich die rumänischen Behörden dabei auf das Europäische Auslieferungsübereinkommen aus dem Jahr 1957 berufen.