Bukarest (ADZ) - Der Protestler Adrian Sobaru hat mit seinem Eindringen auf das Regierungssitzgelände tatsächlich eine neue Extremgeste geplant: Nach Angaben seines Rechtsanwalts wollte er sich vor dem Victoria-Palast anzünden. Sein Klient habe im Verhör gestanden, dass er sich „vor dem Regierungsgebäude“ anzünden wollte, weil es „im Land nicht gut läuft“, so Anwalt Vladimir Florea. Sobarus Kleidung sei daher in der Tat mit Benzin getränkt gewesen, auch habe er „zusätzlichen Sprit“ im Kofferraum seines Pkw gehabt.
Ein Bukarest Bezirksgericht lehnte indes am Donnerstag die Forderung der Staatsanwälte nach Untersuchungshaft für den der Sachbeschädigung und Störung der öffentlichen Ordnung Beschuldigten ab und ordnete lediglich Hausarrest für Sobaru an. Anwalt Florea zufolge sah die Instanz zudem davon ab, eine psychiatrische Begutachtung seines Klienten in Auftrag zu geben.
Der 46-jährige Sobaru, der bereits 2010 als „Balkonspringer“ in den Plenarsaal des Parlaments weltweit für Schlagzeilen gesorgt hatte, war am Vortag an Bord seines Pkw mit Vollgas durch die Schranke der Haupteinfahrt zum Regierungsgebäude gerast und war danach noch weit in das Gelände vorgedrungen, bevor er überwältigt werden konnte. Aufgrund des Vorfalls ist nun auch die Debatte um die Sicherheitsvorkehrungen beim Victoria-Palast voll entbrannt – im Kreuzfeuer der Kritik steht vor allem die Gendarmerie.