Bukarest (ADZ) - Nach der Festnahme des Oberbürgermeisters von Bukarest, Sorin Oprescu, wegen des Verdachts auf wiederholte Bestechungsannahme sowie Beteiligung an einem kriminellen Netzwerk dürfte die Leitung der Hauptstadtverwaltung bis zu den Kommunalwahlen vom kommenden Jahr aller Wahrscheinlichkeit nach interimistisch von einem seiner beiden amtierenden Stellvertreter, Dan Darabonţ (PSD) und Sorin Pieptea (PNL), übernommen werden.
Wie Vizebürgermeister Pieptea am Sonntag auf Anfrage der Medien erläuterte, kann der Hauptstadtpräfekt den Oberbürgermeister gemäß Kommunalverwaltungsgesetz 215/2001 vom Amt suspendieren, sobald dieser rechtskräftig in Untersuchungshaft genommen wird. Oprescu sitzt derzeit zwar schon in U-Haft, doch ist das Urteil des Landgerichts Bukarest noch nicht rechtskräftig, sein Verteidiger hat bereits Rechtsmittel dagegen angekündigt.
Sollte es von der Berufungsinstanz bestätigt werden, so könne Oprescu umgehend vom Amt suspendiert werden, wonach der Stadtrat des Munizipiums Bukarest zusammenzutreten habe, um einen Vizebürgermeister interimistisch mit den Befugnissen des Oberbürgermeisters zu betrauen, so Pieptea. Aus Sicht der Opposition hat Oprescu allerdings schon jetzt jede Legitimität an der Spitze der Stadtverwaltung verwirkt. Liberale, PMP, die Partei „M10“ und der Verein „Rettet Bukarest“ forderten Oprescu daher am Sonntag zum sofortigen Rücktritt auf.