Bukarest (ADZ) - Das Außenamt in Bukarest hat am Freitagmorgen bekannt gegeben, dass von den insgesamt 22 nach dem Jahrhundert-Unwetter in Spanien vermissten Rumänen einer tot geborgen wurde und sechs lebend gefunden worden sind. Die spanische Tageszeitung ABC berichtete derweil von drei weiteren rumänischen Opfern – eine Familie, die in ihrem überfluteten Keller ums Leben kam. Angesichts der Ausmaße der Unwetterkatastrophe in Spanien und der vielen vermissten Auslandsrumänen richtete die Regierung unter Premier Marcel Ciolacu am Donnerstag einen Krisenstab für die Betroffenen ein. Das Gremium, dem Außenministerin Luminița Odobescu, Innenminister Cătălin Predoiu, Gesundheitsminister Alexandru Rafila, Vertreter des Katastrophenschutzes sowie des Ressorts für Auslandsrumänen angehören, will Hilfe für die vor Ort betroffenen rumänischen Staatsangehörigen überlegen.
Zurzeit suchen in Spanien Tausende Einsatzkräfte des Militärs, Zivildienstes, der Feuerwehr und Polizei weiter nach Toten, Vermissten und von der Außenwelt abgeschnittenen Menschen, nachdem ein Jahrhundert-Unwetter mit Extremregen viele Flüsse über ihre Ufer hatte treten lassen. Zahllose Straßen verwandelten sich blitzschnell in reißende Ströme, Gebäude und Felder wurden überflutet, Bäume, Autos, Lkw und Menschen von den Sturzfluten mitgerissen. Besonders gravierend ist die Lage in der Region Valencia, wo viele Rumänen ansässig sind und die meisten der bisher bestätigten mindestens 205 Todesopfer geborgen wurden. Schwer betroffen sind jedoch auch andere Mittelmeerregionen wie Andalusien, Murcia und Kastilien-La Mancha. Die spanische Regierung rief eine dreitägige Staatstrauer ab Donnerstag aus und sicherte den Betroffenen schnelle Hilfe beim Wiederaufbau zu.