Spanischer Premierminister und estnischer Präsident zu Besuch

Sicherheitspolitik Kernthema der Gespräche mit Staatschef Johannis

Der spanische Premierminister Pedro Sanchez mit Staatschef Klaus Johannis auf Schloss Cotroceni: Putin habe die EU schon seit Jahren zu schwächen versucht, doch sein Angriffskrieg habe genau das Gegenteil bewirkt – mehr Einigkeit zwischen den Mitgliedsstaaten und eine Welle der Solidarität mit der Ukraine, bemerkte Sanchez. Auch die bilateralen Beziehungen zwischen Rumänien und Spanien sollen jetzt intensiviert werden. | Foto: Präsidialamt

Bukarest (ADZ) – Vor dem Hintergrund der russischen Invasion in der Ukraine sind am Donnerstag sowohl der spanische Premierminister Pedro Sanchez als auch der estnische Staatspräsident Alar Karis in Bukarest eingetroffen, um sich mit den rumänischen Behörden zu sicherheitspolitischen Themen sowie Hilfen für die ukrainischen Flüchtlinge auszutauschen.

Spaniens Regierungschef Sanchez traf zunächst mit seinem rumänischen Amtskollegen Nicolae Ciucă (PNL) und PSD-Chef Marcel Ciolacu zusammen, anschließend folgte ein Gespräch mit Staatschef Klaus Johannis. Auf der gemeinsamen Pressekonferenz sagte Johannis, dass die Unterredung angesichts der kommende Woche steigenden Gipfeltreffen der EU und NATO u. a. die gemeinsame Sicherheitspolitik sowie die Energiesicherheit fokussiert habe. Seinerseits stellte Sanchez klar, dass Kreml-Chef „Putin die EU schon seit Jahren zu schwächen versucht“, da er in ihr und ihren demokratischen Grundwerten „eine Bedrohung“ sehe. Sein Angriffskrieg auf die Ukraine habe die EU indes dank der „Welle der Solidarität mit der Ukraine noch mehr geeint“. Nicht zu guter Letzt sagte Sanchez, den rumänischen Behörden eine gemeinsame Regierungssitzung vorgeschlagen zu haben, die dem Ausbau der bilateralen Beziehungen gewidmet sein soll.

Am Abend empfing Staatschef Johannis sodann seinen estnischen Amtskollegen Alar Karis, mit dem er sich angesichts des anstehenden Sondergipfels der NATO ebenfalls zu sicherheitspolitischen Themen, insbesondere der Notwendigkeit einer weiteren Verstärkung der NATO-Ostflanke, austauschte. Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz teilte Johannis zudem mit, dass Rumänien sich ab dem kommenden Jahr wieder an Luftraumüberwachungsmissionen im Baltikum beteiligen will.