Bukarest (Mediafax/ADZ) - Die geplante Beisetzung der Urne des umstrittenen ungarischen Dichters József Nyirö auf dem Friedhof in Oderhellen/Odorheiu Secuiesc fand Sonntag nicht statt. Es wurde allerdings ein Gedenkgottesdienst abgehalten, an dem sich rund 2000 Personen beteiligten.
Am meisten Aufsehen erregten in diesem Zusammenhang die Äußerungen von László Kövér, Präsident des Parlaments in Budapest. Dieser sagte, die neue rumänische Regierung, die die Urnenbestattung verboten hat, habe „hysterisch, paranoisch und gleichzeitig komisch“ reagiert. An die Szekler gewendet sagte er, dass „ein Volk, das einen Sohn besitzt, dessen sterbliche Überreste Schrecken auslösen, es verdient, Siege zu erringen“.
Premier Victor Ponta kommentierte, dass die Äußerungen des ungarischen Parlamentspräsidenten und anderer Offizieller aus Ungarn „sich nicht auf der Linie der gutnachbarlichen Beziehungen zwischen dem rumänischen und dem ungarischen Staat befinden“. Rumänien würde sich zwar europäisch verhalten, aber extremistische Aktionen nicht dulden. Er würde die Angelegenheit mit dem ungarischen Premier Viktor Orbán, der diese Woche Bukarest besucht, besprechen.
Der UDMR hat sich von der Veranstaltung in Oderhellen distanziert und ist ihr ferngeblieben. Es handle sich um einen Einfall der ungarischen Bürgerpartei des Jenö Szász, der im Wahlkampf Aufsehen erregen wolle.