Bukarest (ADZ) - Die ungarische Regierung will eine Mitgliedschaft Rumäniens in der Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) nicht unterstützen, man habe den rumänischen Botschafter in Budapest einbestellt, um ihn davon in Kenntnis zu setzen, verlautete ein Staatssekretär im ungarischen Außenministerium am Mittwoch. Stein des Anstoßes ist die wegen fehlender Zulassungen von einem Neumarkter Verwaltungsgericht untersagte Gründung eines römisch-katholischen Gymnasiums vor Ort – für das am Mittwoch rund 2000 Menschen, darunter auch UDMR-Chef Kelemen Hunor, auf die Straße gegangen waren. Das Außenministerium in Bukarest wertete den Entschluss der ungarischen Behörden als „unangemessen, unfreundlich und kontraproduktiv“ und warf Budapest vor, das Schulthema für Wahlkampfzecke zu missbrauchen. Im Ungarn stehen im Frühjahr 2018 Parlamentswahlen an. Auch Regierungschef Mihai Tudose (PSD) sagte am Abend in einem TV-Gespräch, dass es zu „kleinen Problemen“ mit dem Nachbarland käme, sooft dort Wahlen anstünden – es wäre jedoch ein Fehler, diesen Vorfall nun „aufzubauschen“.