Bukarest (ADZ) – Rumäniens Geheimdienste stehen derzeit zunehmend im Rampenlicht: Nach der Ankündigung des Staatschefs über die Existenz eines verdeckten Agenten unter den Präsidentschaftsanwärtern sowie der jüngst erfolgten Selbstenttarnung eines Starjournalisten sorgt als nächster der Chef der Spionageabwehr SIE, Teodor Meleşcanu, für Wirbel.
Der 73-Jährige trat am Montag überraschend von seinem Amt zurück, um sich tags darauf – vor Ablauf der hierfür gesetzlich vorgesehenen Frist – als Anwärter auf das höchste Amt im Staat anmelden zu lassen.
Meleşcanus Kandidatur sorgte für Befremden in der Öffentlichkeit, da sie völlig intransparent eingeleitet worden war – niemand weiß eigentlich so recht, wer für ihn die nötigen Unterschriften gesammelt hat, der Kandidat selbst schweigt sich dazu aus. Der Online-Zeitung „Gândul“ sagte der seit dem Krisensommer 2012 umstrittene Oberst a. D. Mircea Dogaru, er und sein Reservistenverband hätten sich darum gekümmert. Allerdings hatte Mele{canu schon im Sommer öffentlich gemacht, dass er für eine Präsidentschaftskandidatur bereitstehe, falls eine Partei an ihn herantritt.
Nach Angaben des Sprechers des zentralen Wahlbüros BEC tritt Mele{canu nun seitens der kaum bekannten „Partei für Soziale Gerechtigkeit“ an. Besagte Linkspartei war 2011 von FSN- und PSD-Urgestein Octav Cozmâncă gegründet worden.