Bukarest (ADZ) – Preise für Benzin und Diesel stellen neue Rekorde auf. Tankstellen verkaufen handelsübliche Premium-Kraftstoffe zum Teil schon für über 8 Lei, wie ein Blick in den online verfügbaren Preismonitor zeigt. Die Teuerungen erfolgen jedoch nicht erst seit dem Krieg in der Ukraine. Nach EU-Daten lag der Preisanstieg bei Treibstoffen in Rumänien allein zwischen Jahresanfang und Ende Februar im Schnitt bei rund 12%. Diese Preisentwicklung treibt die Inflation an. Die Zentralbank in Bukarest rechnet für das erste Quartal mit einer Jahresinflation von 8% und erst im zweiten Quartal mit über 11%, doch angesichts der rascheren Teuerung der Treibstoffe könnte sich die Prognose als zu optimistisch erweisen.
Zur Abfederung des Preisdrucks sind bereits mehrere Ansätze im Gespräch. Die Regierungskoalition in Bukarest verwarf vorerst Pläne, die Verbrauchssteuer auf Kraftstoffe zu halbieren. Aus der Opposition forderte die USR, die Mehrwertsteuer auf Treibstoffverkäufe von 19% auf 5% herabzusetzen. Doch konkrete Maßnahmen zur Entlastung der Endverbraucher sind nicht in Sicht. Eine Einfrierung der Preise sei kein Thema in der Koalition, sagte der für EU-Projekte zuständige Minister Dan Vîlceanu.
Kraftstoffe kosten auch in der EU und den USA empfindlich mehr. Der Trend könnte sich halten, da die Ölmärkte nervös auf die internationalen Sanktionen gegen Russland reagieren und die Preise zeitweilig ein 13-Jahres-Hoch erreichten. Neue Turbulenzen zeichnen sich ab: Die USA stellen Rohöl-Importe aus Russland unverzüglich ein und auch Großbritannien will die Einfuhren bis Jahresende auf null drosseln. Russlands Vize-Premierminister Alexander Nowak hatte im Vorfeld angedroht, dass die Ölpreise im Falle eines Einfuhrstopps 300 Dollar/Barrel erreichen könnten.