Spuren des Wahlbetrugs vom November sollen bis in die Türkei führen

Bukarest (ADZ) - Die rumänische Generalstaatsanwaltschaft soll nach Berichten des Nachrichtenportals G4Media Ende Januar ein Rechtshilfeersuchen an die Türkei gestellt haben, um die Zusammenhänge des mutmaßlichen Wahlbetrugs zugunsten des Extremisten Călin Georgescu näher zu beleuchten. Dort soll nach Auffassung der Ermittler eine sogenannte Trollfarm aktiv an der Online-Kampagne Georgescus beteiligt gewesen sein. Die Täter sollen über türkische IP-Adressen agiert und dabei russische E-Mail-Dienste genutzt haben, um massenhaft gefälschte Konten auf TikTok zu erstellen, die dann eingesetzt wurden, um auf künstliche Weise den Eindruck einer sehr lebhaften Kommentaraktivität zu erwecken. Insgesamt 2,1 Millionen Kommentare sollen über die 20.000 Konten gepostet worden sein. Ziel sei es gewesen, den TikTok-Algorithmus zu manipulieren, damit Georgescu durch tausende markierte Kommentare immer sichtbarer wurde. Die Konten wurden mithilfe einer Software generiert, die zufällige Kombinationen von Buchstaben und Zahlen mit Namen wie „Ushakov“ oder „Aleksandrov“ kombinierte. Diese Namen sowie die verwendeten russischen E-Mail-Dienste wie rambler.ru deuten auf eine Verbindung nach Russland hin, so G4Media. Die Ermittlungen in Rumänien konzentrieren sich nun auf die Frage, wer die Drahtzieher hinter dieser massiven Desinformationskampagne sind und welche Zusammenhänge zwischen Georgescus Team, der Türkei und Russland bestehen.