Staat verzichtet auf Petrotel-Übernahme

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Bukarest (ADZ) – Rumänien wird die vom russischen Ölkonzern Lukoil betriebene Raffinerie Petrotel zumindest vorerst nicht übernehmen. Digi 24 berichtet unter Berufung auf übereinstimmende Regierungsquellen, dass eine schnelle Verstaatlichung scheitert, weil es Liquiditätsprobleme gebe. Rund 200 Mio. Euro fehlen; dieser Betrag wäre nötig, um den Betrieb sofort zu sichern. 

Die Regierung verfolge nun eine neue Strategie: Das Unternehmen muss seine Anlagen in Eigenregie, jedoch unter staatlicher Aufsicht verkaufen. Ein erster Schritt betrifft die Petrotel-Raffinerie in Ploiești, die etwa ein Fünftel des Treibstoffbedarfs des Landes deckt. Noch bis zum 21. November soll ein Beschluss die Voraussetzungen für eine rasche Ausschreibung schaffen. Danach sollen in einer zweiten Etappe die rund 300 Tankstellen des Konzerns veräußert werden. Ein eigener Rechtsrahmen dafür soll bis 13. Dezember stehen. Die Regierung will damit Verzögerungen vermeiden und den Prozess beschleunigen. Lukoil hält zudem eine Beteiligung von 87% am Offshore-Vorkommen Trident im Schwarzen Meer.