Bukarest (ADZ) - Nach den im Skandal der gepanschten Desinfektionsmittel eingeleiteten strafrechtlichen Ermittlungen gegen die Firma HexiPharma ist die Generalstaatsanwaltschaft nun bemüht, das vom umstrittenen Unternehmen beantragte Insolvenzverfahren zu blockieren. Die Gerichtsverhandlung vor dem Insolvenzrichter sollte bereits am Montag beginnen. Die Staatsanwälte stellten daher beim Landgericht Bukarest einen Antrag auf Insolvenz-Abweisung, nachdem HexiPharma letzte Tage unter Begründung angeblicher Rückstände in Höhe von 23,5 Millionen Lei gegenüber zwei zyprischen Unternehmen die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beantragt hatte. Der Enthüllungsplattform „Rise Projekt“ zufolge, die bekanntlich auch die rumänischen Verstrickungen in der „Panama Papers“-Affäre auswertet, handelt es sich bei den beiden zyprischen Firmen tatsächlich jedoch um Briefkastenfirmen des Hexi-Inhabers Dan Condrea, über die der Unternehmer schon seit Jahren preisgünstige Biozide aus dem Ausland bezog und am heimischen Markt sodann stark verdünnt und zehnfach verteuert verkaufte. Die beiden zyprischen Briefkastenfirmen werden inzwischen auch von der Steuerbehörde ANAF durchleuchtet. Wie Fiskus-Chef Dragoş Doroş am Samstag bekannt gab, hat die Behörde bereits „alle Offshorefirmen“, mit denen HexiPharma Verbindungen unterhielt, ins Visier genommen.