Bukarest (ADZ) – Staatspräsident Klaus Johannis hat am Dienstag aus Anlass des 147. Gründungstags der Nationalliberalen Partei (PNL) hervorgehoben, dass die Partei für das Land stets einen „Entwicklungsvektor“ dargestellt habe und es auch weiterhin tue; binnen ihres knapp 150-jährigen Bestehens sei die PNL nie von „ihrer Doktrin und ihren Werten“ abgewichen. Sowohl er als auch die rumänischen Bürger seien sich dessen bewusst, weswegen letztere die PNL „massiv gewählt“ hätten, sagte Johannis einigermaßen überraschend angesichts der Tatsache, dass die Liberalen die Allgemeinwahl 2020 deutlich verloren bzw. um knapp 5 Prozent hinter der PSD gelegen hatten.
Ohne den sozialdemokratischen Seniorpartner beim Namen zu nennen, erläuterte das Staatsoberhaupt, dass die aktuelle Regierungskoalition angesichts der schwerwiegenden Herausforderungen der letzten Jahre, beginnend mit der Corona-Pandemie bis hin zum russischen Angriffskrieg in der Ukraine, unabdingbar gewesen sei – die Liberalen hätten sich daher zu diesem Schritt uneingedenk des eventuell dafür zu bezahlenden politischen Preises durchgerungen. Das Land habe Stabilität benötigt, weswegen man den Schulterschluss zwischen Partnern mit unterschiedlichen politischen Visionen gesucht habe, um eine Regierung aufzustellen, „die immerhin die Mehrheit der rumänischen Wähler vertritt“.
Bezüglich der fortwährenden Machtkämpfe in der PNL, die binnen weniger Monate bekanntlich gleich zwei Parteivorsitzende abgesägt hatte, sagte Johannis, dass „die Zeiten der internen Kämpfe“ nun vorbei seien und die Wahl Nicolae Ciucăs zum neuen Parteichef dem Wunsch zahlloser Liberalen entspreche, um eine „kompetente Regierungsführung“ unter Beweis stellen und sich 2024 den Wahlsieg sichern zu können.