Bukarest (ADZ) - Staatschef Klaus Johannis hat am Mittwoch in einem Gespräch mit der Tageszeitung „Adevărul“ erneut dezidiert hervorgehoben, nach der Parlamentswahl von Anfang Dezember keinen vorbestraften Politiker mit der Regierungsbildung beauftragen zu wollen. Von den Journalisten auf die Möglichkeit der Ernennung des bekanntlich zu einer Bewährungsstrafe verurteilten PSD-Chefs Liviu Dragnea angesprochen, sagte Johannis, dass dies „schlicht undenkbar“ sei – selbst Wächter hätten bei ihrer Bewerbung ein Führungszeugnis vorzuweisen, das ihre Unbescholtenheit beweist, wie solle denn ein ganzes Land „von jemandem bewacht werden, der eine Vorstrafe hat“? Seine „Mindestanforderungen“ habe er schon jetzt bekannt gegeben, damit die Parteien Zeit für Personalüberlegungen hätten und nach der Wahl mit „seriösen, sauberen und fähigen Menschen“ aufwarten. In puncto Parteien rügte das Staatsoberhaupt deren Reformunwillen, nichtsdestotrotz hätten einige die Erwartungen der Wähler verstanden und Kandidaten mit Justizproblemen von ihren Listen gestrichen, andere wiederum Reformen lediglich vorgetäuscht. Über die zunehmenden Verbalattacken etlicher Spitzenpolitiker auf die Antikorruptionsbehörde DNA befragt, entgegnete Johannis, dass die Angriffe ein Zeichen der Angst seien und den Parteien besagter Politiker letztlich bloß schaden würden.