Staatschef: Erste Lockerungen möglicherweise ab Mitte Mai

Johannis verreißt Quarantäne-Vorschläge eines Klinikum-Leiters

Foto: presidency.ro

Bukarest (ADZ) - Staatschef Klaus Johannis hat am Dienstag nach einer Sitzung mit dem Krisenstab der Regierung eröffnet, dass „erste Lockerungen“ der wegen der Corona-Krise verhängten Beschränkungen „möglicherweise ab Mitte Mai“ erfolgen könnten – allerdings nur, „wenn die Infektions- und Todesfälle bis dahin stetig sinken“.

Die bestehenden Beschränkungen würden schrittweise gelockert, was bedeute, „dass wir mit einem Teil davon noch eine geraume Zeit leben werden müssen“. Dabei werde das Verantwortungsbewusstsein der Bürger wichtiger denn je sein, hob Johannis hervor.

Im Kontext der in Aussicht gestellten vorsichtigen Lockerungen verriss das Staatsoberhaupt zudem den jüngst vorgestellten Maßnahmen-Plan des Managers des hauptstädtischen Klinikums für Infektionskrankheiten „Matei Balș“, Dr. Adrian Streinu-Cercel. Der Plan hatte insbesondere in den Reihen der Senioren für Panik gesorgt. Die Lockerungsstrategie des als PSD-nah geltenden Arztes hatte u. a. eine „Anti-Pandemie-Sonderregierung“, eine zeitweilige Aussetzung sämtlicher Steuern und Abgaben sowie eine Total-Quarantäne für alle Personen über 65 Jahre, eventuell sogar ihre Zwangsumsiedlung in spezielle Standorte, vorgesehen.

Ohne den Arzt namentlich zu nennen, bezeichnete der Staatschef Streinu-Cercels Vorschläge als „abstrus, unmenschlich und totalitär“. Wie der Lockerungsplan aussehen werde, würden einzig die Behörden mitteilen – und zwar zeitgerecht; es sei einfach „unerhört“, dass ein Klinik-Leiter, „der sich wohl politisch profilieren will“, seine eigenen Vorstellungen im Fernsehen als beschlossene Sache verkaufe. Die Senioren versicherte Johannis, dass „niemand kommen wird, um Sie von daheim wegzuschleppen“.