Bukarest (ADZ) – Staatschef Klaus Johannis hat am Mittwochabend im Rahmen einer bei seinem Wahlkampfsitz gestiegenen Pressekonferenz erneut klargestellt, dass es zu keinem TV-Duell mit der PSD-Kandidatin im Präsidentschaftsrennen kommen wird: Er könne „das scheußliche Verhalten der PSD nicht durch Debatten mit Viorica Dăncilă legitimieren“, so der Staatschef.
Im Gegenzug stelle er sich gerne den „Fragen der Presse und Zivilgesellschaft“, sagte Johannis, der „Politologen, Medien, Meinungsbildner und Vertreter der Zivilgesellschaft“ für Dienstag zu einer Debatte lud.
Die Ex-Regierungschefin bezeichnete der Präsident als „Vertreterin einer antidemokratischen, unreformierten Partei, die wider die Interessen der Menschen regiert habe „und nun den demokratischen Kandidaten abgeben will“. Auf die Frage der Presse, weshalb er sie denn überhaupt mit der Regierungsbildung beauftragt habe, sagte Johannis, seine damalige Entscheidung längst zu bedauern. Dăncilă sei ihm „von einer starken Mehrheit“ vorgeschlagen worden, habe keine strafrechtlichen Probleme gehabt und sei überdies zehn Jahre lang Europaabgeordnete gewesen – er habe daher vorausgesetzt, dass ihr Demokratieverständnis ein anderes sei, und die „anschließende Entwicklung nicht antizipiert“.
Auf die Frage eines Journalisten, ob er etwa Ohrhörer trage und sich seine Antworten vorgeben lasse, wendete Johannis lachend den Kopf vor einer Seite zur anderen, um seine Ohren deutlich zu zeigen und fügte hinzu, keine derartigen „Spickzettel“ zu benötigen. Die Frage des „Adevărul“-Journalisten war nötig geworden, nachdem die PSD noch während der Pressekonferenz bei Facebook mit Fake News aufgewartet hatte: Der Präsident trage Ohrhörer, um sich seine Antworten einflüstern zu lassen.