Piatra Neamț/Bukarest (ADZ) – Staatschef Klaus Johannis hat sich in der Nacht auf Sonntag erschüttert über die Brandkatastrophe von Piatra Neamț gezeigt, die „ein ganzes Land in Trauer“ versetzt habe. Via Facebook sprach das Staatsoberhaupt in einer ersten Reaktion allen Hinterbliebenen sein tiefempfundenes Mitgefühl aus und wünschte den Überlebenden des Flammeninfernos baldige Genesung. Am Sonntag stellte Johannis jedoch auch klar, eine rasche Klärung der Brandursache zu erwarten, „damit eine derartige Tragödie künftig vermieden werden kann“. Auch sei eine tiefgreifende Reform des Gesundheitssystems unabdingbar, so der Präsident. Regierungschef Ludovic Orban (PNL) kondolierte seinerseits allen Hinterbliebenen, sicherte ihnen behördliche Unterstützung zu und versprach eine lückenlose Aufklärung des Unglücks. Der Krisenstab der Regierung ordnete zudem sofortige Kontrollen in allen Intensivstationen im Land an, die von den Gesundheitsämtern und dem lokalen Katastrophenschutz durchgezogen werden sollen.
PNL, Reformbündnis USR-PLUS und PSD kündigten an, ihren Wahlkampf vorerst auszusetzen – gegenwärtig zähle einzig das Leben und Leid der Menschen.
Die Ursache des Großbrandes im Kreiskrankenhaus Piatra Neamț ist indes noch völlig unklar. Fest steht zurzeit nur, dass die Intensivtherapie wenige Stunden vor der Katastrophe in ein anderes Stockwerk verlegt worden war – offenbar, um Station und vor allem Anzahl der Intensivbetten auszuweiten. Als möglicher Auslöser gilt nach Angaben von Krankenhaus-Insidern eine überlastete bzw. überhitzte Spritzenpumpe zur intravenösen Medikamenteninfusion.
Die Generalstaatsanwaltschaft schaltete sich umgehend ein und nahm Ermittlungen wegen fahrlässiger Tötung auf – vorläufig noch gegen Unbekannt.