Bukarest (ADZ) - Präsident Klaus Johannis hat den EU-Abgeordneten und PNL-Vize Eduard Hellvig am Donnerstag als Chef des seit Wochen in die Schlagzeilen geratenen Inlandsgeheimdienstes SRI nominiert. Hellvig verfüge über die nötige „Erfahrung und Energie“ und sei eine „Garantie“ für den „Europäisierungsweg“ des SRI, sagte das Staatsoberhaupt in einer Presseerklärung. Das Amt war bekanntlich Ende Januar durch den Rücktritt George Maiors freigeworden.
Johannis teilte zudem mit, die Chefs sämtlicher Parlamentsparteien über die Personalie informiert zu haben, Einwände habe es keine gegeben.
Der 40-jährige Hellvig bedankte sich per Facebook für das ihm entgegengebrachte Vertrauen – er hoffe, dass auch die Parlamentsabgeordneten seine Wahl als treffend erachten würden, schrieb der Liberale. Prioritär für den SRI seien aus seiner Sicht die nationale Sicherheit und die Ausweitung ihrer Verteidigungskapazitäten sowie die entschiedene Korruptionsbekämpfung.
Hellvig hat trotz der jüngsten Niederlage der Liberalen im Senat, die ihre Kandidatin für den Verfassungsgerichtshof letzte Tage bekanntlich nicht durchsetzen konnten, gute Aussichten, vom Parlament bestätigt zu werden. Sowohl die mitregierende UNPR als auch der UDMR deuteten schon kurz nach der Nominierung ihre Unterstützung für Hellvig bei der höchstwahrscheinlich kommende Woche erfolgenden Parlamentsabstimmung an. Einzig Premier Victor Ponta ging auf Distanz – zwar schätze er Hellvig als „ausgewogene Person und früheren Minister der USL-Regierung“, doch hätte er einen parteifreien Kandidaten vorgezogen, so Ponta am Freitag.
Harsche Kritik an der Personalie übte indes Altpräsident Traian Băsescu. Er sei „schockiert“, dass der ehemalige „Grivco-Premier“ einen von „Voiculescus Mannen“ an die Spitze des SRI ernenne, schrieb Băsescu auf Facebook. Auch die unter Hausarrest stehende strafverfolgte Ex-Ministerin Elena Udrea verlautete auf ihrer Facebook-Seite, dass Voiculescu „noch aus dem Knast heraus“ siege. Hellvig war bis 2008, als er der PNL beitrat, Abgeordneter der Konservativen gewesen und hatte davor auch Voiculescus Vorgängerpartei, PUR, angehört.