Bukarest (ADZ) - Rumänien erachtet das Krim-Referendum über einen Beitritt zur Russischen Föderation als illegal und erkennt dessen Ergebnis nicht an. Ein Plebiszit, das im Zeichen der militärischen Besetzung stehe, entspreche nicht den Normen eines demokratischen Prozesses, der von der internationalen Gemeinschaft legitimiert werden könne, verlautete Staatschef Traian Băsescu am Sonntag in einer Pressemitteilung.
Rumänien fordere Russland auf, im Einklang mit dem Völkerrecht und der UN-Charta zu handeln, unterstütze die Unabhängigkeit, territoriale Integrität und Souveränität der Ukraine und spreche sich für eine diplomatische Regelung der Krise aus.
Chefdiplomat Titus Corlăţean reiste indes nach Brüssel, wo die 28 EU-Außenminister Sanktionen gegen Russland beschließen wollen. Geplant sind offenbar Einreiseverbote sowie Kontensperrungen für Personen, die für die russische Militäraktion in der Ukraine verantwortlich sind. Das Treffen der EU-Minister hatte Corlăţean bereits im Vorfeld als „Stunde der Wahrheit“ bezeichnet – es gehe darum, die künftigen Beziehungen zwischen der „europäischen, euroatlantischen Gemeinschaft“ und der Russischen Föderation zu definieren. Sofern Moskau „profitable Wirtschaftsbeziehungen“ mit dieser Gemeinschaft wünsche, müsse es auch von jedwelchen „Aggressionsakten“ absehen, so Corlăţean.