Bukarest (ADZ) - Schon länger kritisieren die Medien den derzeit laufenden Wahlkampf – er sei überaus langweilig, debatten-, ideen- und kraftlos, so das Fazit der Politbeobachter. Die Meinung teilt offenkundig auch Staatschef Klaus Johannis, der am Dienstag bei einem Arbeitsbesuch in Jassy/Iaşi von einem „schwachen Wahlkampfauftakt“ sprach und dessen fehlende Dynamik vor allem auf den mangelnden Reformwillen der politischen Klasse zurückführte.
Die Parteien bräuchten „neue, jedoch auch erfahrene“ Mitglieder, er hoffe, dass sich die Qualität des Wahlkampfes in den kommenden Wochen steigern werde, so Johannis.
Das Staatsoberhaupt hatte am Dienstag das Pharmaunternehmen „Antibiotice Iaşi“ besucht und sich anschließend an einer Konferenz zum Thema Entwicklung des IT-Sektors in der nordrumänischen Großstadt beteiligt. Dabei ermutigte Johannis den Ausbau der Branche vor Ort – Jassy habe das Zeug, zum „Silicon Valley“ des Landes zu werden, wobei diese Entwicklung auch einen „tiefgehenden Wandel auf der Ebene der Gemeinschaften, der Mentalitäten sowie des Lebensstandards“ einläuten werde. Dem Staatschef zufolge hat der heimische IT-Sektor gute Chancen, bis 2020 von derzeit drei Milliarden auf etwa fünf Milliarden Euro zu wachsen. Johannis sprach sich entsprechend für eine stetige Förderung von Forschung und Entwicklung aus.