Staatspräsidentin Maia Sandu: Russland plant Umsturz in der Republik Moldau

Staatspräsidentin der Republik Moldau, Maia Sandu | Archivfoto: Wikimedia Commons

Chișinău/Kiew (ADZ) - Die proeuropäische Staatspräsidentin der Republik Moldau, Maia Sandu, hat am Montag in einer Ansprache die Bevölkerung vor neuen Versuchen zur Störung der politischen Situation im Land gewarnt und damit den vom ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj jüngst erwähnten russischen Plan zur Zerschlagung der demokratischen Ordnung in ihrem Land offiziell bestätigt. 

Erste Versuche zur Destabilisierung der Moldau habe es bereits im Herbst im Kontext der schweren Energiekrise im Land gegeben. Nun würden die „von den ukrainischen Partnern“ zur Verfügung gestellten Pläne Russlands vorsehen, dass „als Zivilisten verkleidete Saboteure“ in die Moldau einreisen, um für „gewaltsame Ausschreitungen“ gegen Behördensitze und sogar Geiselnahmen zu sorgen, sagte Sandu. Der von der ukrainischen Seite abgefangene und von den Nachrichtendiensten ihres Landes bestätigte Plan enthalte u. a. Informationen über die in der Republik Moldau geltenden Einreiseregeln für russische, belarussische, serbische und montenegrinische Staatsangehörige sowie einschlägige Anweisungen. De facto ziele der Plan darauf ab, dass die eingereisten Söldner mit Unterstützung „interner Gruppierungen“ um die beiden flüchtigen Oligarchen Ilan Șor und Vladimir Plahotniuc sowie einiger Kriegsveteranenverbände einen Umsturz in der Moldau bewirken. Fast zeitgleich warnte der Sekretär des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrates der Ukraine, Oleksij Danilow, in Kiew, dass die Behörden in Chișinău auch „mit tschetschenischen Kämpfern“ rechnen müssen.

Nach Sandus Angaben belegen die abgefangenen Unterlagen eine „gute Dokumentation vor Ort, einschließlich der anvisierten Standorte“ sowie entsprechende logistische Vorbereitungen. Doch seien die moldauischen Behörden entschlossen, die Kontrolle über die Situation im Land zu bewahren, sie versichere daher allen Bürgern, dass der Plan des Kreml, „Gewalt in unser Land zu bringen“, nicht aufgehen werde, so die Präsidentin.