Bukarest (ADZ) - Staatschef Klaus Johannis hat am Dienstag dem Antrag der Generalstaatsanwaltschaft auf Einleitung strafrechtlicher Ermittlungen gegen Ex-Finanzminister Sebastian Vlădescu stattgegeben, der im dringenden Verdacht der Bestechlichkeit steht.
Laut ermittelnder Antikorruptionsbehörde DNA soll der frühere Finanzminister der Regierungen Tăriceanu und Boc zwischen 2005 und 2014 von drei ausländischen Baukonzernen (Swietelsky, Wiebe und Takenaka) eine Million Euro gefordert und kassiert haben, um dem Konsortium ein höchst lukratives Bahnbauprojekt zuzuschieben.
Es handelt sich dabei um die Sanierung der 225 Kilometer langen Bahnstrecke Bukarest – Konstanza, der Auftragswert des Bahnbauprojekts belief sich dabei auf mehr als 800 Millionen Euro. Neben Vlădescu ermittelt die DNA in besagter Korruptionsaffäre auch gegen den früheren Staatssekretär und Eximbank-Chef Ionuț Costea, bekanntlich der Schwager des ehemaligen Außenministers und PSD-Chefs Mircea Geoană, sowie gegen den früheren PDL-Abgeordneten Cristian Boureanu, die sich ihre Einflussnahme zugunsten erwähnten Baukonsortiums mit 4,5 bzw. 2,1 Millionen Euro versilbern ließen.