Bukarest (ADZ) - Der Senat hat am Donnerstag in puncto korruptionsverdächtiger Kollegen mit zweierlei Maß gemessen: Dem DNA-Ansuchen um Verfahrensaufnahme gegen Ex-Wirtschaftsminister Ion Ariton (PDL) wurde stattgegeben, jenes der Direktion zur Bekämpfung des Organisierten Verbrechens und Terrorismus (DIICOT) bezüglich seines Amtsvorgängers Varujan Vosganian (PNL) indes erneut abgeschmettert. In der Causa Vosganian hatte die DIICOT bereits 2013 vergeblich um Aufhebung seiner parlamentarischen Immunität und Einleitung eines Ermittlungsverfahrens angesucht, da er im Verdacht des Amtsmissbrauchs sowie der Begünstigung des Milliardärs Ioan Niculae und seiner Unternehmensgruppe InterAgro steht.
Ex-Minister Ariton steht indes in der „Boxgala Bute“-Affäre im Verdacht des Amtsmissbrauchs und der Vorteilsannahme. Während Ariton seine Kollegen aufforderte, dem DNA-Ansuchen stattzugeben, damit er „die Angelegenheit vor Gericht“ klären könne, flehte Vosganian diese an, seine parlamentarische Immunität nicht aufzuheben – es gebe dafür keine neuen Indizien. Vosganian brach schließlich in Tränen aus und sprach sogar Gebete, sein larmoyantes Plädoyer hatte jedoch die gewünschte Wirkung, da die Senatoren das DIICOT-Ansuchen abermals abschmetterten.